Ella – Der Ratgeber

20181127_100750Da ich es nach all den vorherigen Versuchen (Ellas Geschichte war ja nicht mein erster Schreibversuch) endlich richtig machen wollte, beschloss ich, mir ein paar Ratgeber zuzulegen. Hier ein ganz wichtiger Tipp: Holt euch Hilfe durch Ratgeber, aber verliert euch nicht darin, sondern schreibt auch!
Ich habe ein paar Ratgeber, in denen ich die verschiedensten, hilfreichen Tipps gefunden habe.

Der Ratgeber, mit dem ich Ellas Geschichte ausführlich geplant habe, ist der von Elizabeth George („Wort für Wort“). Obwohl sie bevorzugt Krimis schreibt, also ein ganz anderes Genre als ich, wusste ich, wie erfolgreich sie ist, und war neugierig auf ihren Ratgeber. Und ich muss sagen: Der ist wirklich Gold wert! In ihrer Arbeitsweise ist sie20181127_095933 mir zu akribisch. Wenn ich so arbeiten würde wie sie, hätte ich keine Lust mehr, die einzelnen Szenen überhaupt zu schreiben, weil sie sie bis ins kleinste Detail plant. Das mache ich nicht, damit mehr Platz für Kreativität bleibt und sich das ein oder andere Detail erst beim Schreiben ergibt.
Allerdings habe ich durch ihren Ratgeber viel über den möglichen Aufbau einer Geschichte gelernt und vor allem über die verschiedenen Arten eine Szene zu schreiben. Ohne ihn wäre ich niemals bei der Agentur, bei der ich war, unter Vertrag genommen worden, weil ich mit dem Ratgeber neben mir die erste Version von Ellas Geschichte vollständig überarbeitet habe.

Mit dem Ratgeber „Handbuch für Kinder- & Jugendbuchautoren“ von Sylvia Englert plane ich meine Figuren. Das ist etwas, das mir leider wenig Spaß macht – obwohl ich Deutschlehrerin bin. Ich habe einfach 20181127_095959immer das Gefühl, dass ich mir zu den Figuren so viele unterschiedliche Sachen ausdenken muss, dass es mich in meinem Drang zu schreiben bremst und ich dann irgendwann nicht mehr vorwärts komme, weil ich mich vor der Charakterisierung drücke. Letztendlich ist es aber unumgänglich seine Figuren vernünftig zu planen. Nur dann werden sie für den Leser echt und greifbar … und auch nur dann merkt man, wenn eine Szene nicht funktioniert, weil eine Figur so, wie man es beschrieben hat, nicht reagieren oder handeln würde.
Hier lese ich auch immer wieder nach, was Sylvia Englert über die Atmosphäre in einer Geschichte schreibt, weil mir das nach wie vor schwerfällt und mich bei jeder Überarbeitung beschäftigt.

Ein Ratgeber, auf den ich erst vor Kurzem gestoßen bin, ist der „Story-Turbo“ von L.C. Frey. Darin geht es vor allem darum, seine Arbeitsweise zu optimieren, um nicht so viel Zeit beim Planen zu verlieren und sich in Recherche, Grübeln und Nachlesen zu verlieren. Was ich definitiv übernommen habe, ist, dass ich meine Geschichte in einzelne Beats aufteile und die plane, damit ich einen genauen Fahrplan habe, bevor es mit dem Schreiben losgeht. 20181127_100039
Eigentlich ist der Ratgeber aber so ausgelegt, dass man es schafft, innerhalb von vier Wochen ein Buch zu schreiben. Allerdings nur, wenn man täglich acht Stunden daran arbeitet. Das ist in meinem Fall vollkommen unrealistisch, aber darauf geht Frey in dem Ratgeber auch ein und erklärt, wie man es aufteilen könnte (zum Beispiel jeden Tag zumindest eine Stunde an dem Projekt zu arbeiten). Mein Problem ist, dass auch das für mich nicht funktioniert. Ich kann aus den verschiedensten Gründen nicht jeden Tag eine Stunde mit einer Geschichte verbringen … oder vielleicht sagen wir besser: Ich möchte es nicht. Autorin bin ich nebenberuflich und das auch erst seit Kurzem, für mich ist es ein Hobby. Oft genug sind die Zeit mit meiner Familie, der Abend auf der Couch oder das Treffen mit Freunden einfach schöner.

20181127_100120Der Ratgeber, der zuletzt dazu gestoßen ist, ist das „Autoren-Handbuch“ von Sylvia Englert. Darin geht es vor allem um die Zeit nach dem Schreiben der ersten Version. In der neuesten Auflage gibt es auch ein ausführliches Kapitel zum Selfpublishing, das für mich besonders interessant war. Sonst hätte ich zum Beispiel niemals gewusst, wie ich selbst das Cover eines Buches erstelle. Außerdem gibt es darin viele, hilfreiche Tipps zum Thema Marketing.

Im Schlusswort ihres Ratgebers schreibt Elizabeth George, dass es nur mit Leidenschaft und Talent, aber ohne Selbstdisziplin, nicht möglich sei ein Werk zu veröffentlichen und wenn doch, dann vermutlich nur ein einziges Mal. Damit hat sie sicher Recht. Schreiben ist anstrengend. Trotzdem könnte ich mir kein schöneres Hobby vorstellen. Und mit dem richtigen Ratgeber kann jeder lernen, wie es richtig funktioniert.

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